Ruppichterother Geschichte

Klein, aber fein

Ruppichteroth liegt im Bergischen Land, vom Siegtal durch die Nutscheid getrennt. Ruppichteroth wird auch als Bröltalgemeinde bezeichnet, da sich hier die Bröl und der Waldbrölbach vereinen. Die Gemeinde hat drei Hauptorte: Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid. In der kleinsten Gemeinde des Rhein-Sieg-Kreises leben knapp 11.000 Einwohner.

Nach den karolingischen Teilungen im Vertrag von Verdun 843 gehörte die Bauernschaft Ruppichteroth zum Auelgau. Innerhalb der späteren territorialen Gliederung kam das Amt Blankenberg – zu dem Ruppichteroth damals gehörte – in der Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1806 zur Grafschaft, bzw. Herzogtum Berg. Im Zuge der französischen Neuordnung des Rheinlandes wurde das Amt aufgelöst und die Umgebung in Arrondissements aufgeteilt. Das Amt Blankenberg fiel an das Herzogtum Cleve. Napoleons Schwager Joachim Murat wurde als Herzog eingesetzt, das Herzogtum selbst kurz danach zum Großherzogtum erhoben. 1806 bzw. 1808 wurde das Kirchspiel Ruppichteroth mit dem Kirchspiel Winterscheid zur Munizipalität Ruppichteroth zusammengelegt, die dem Kanton Eitorf unterstellt war. 1808 wurde Murat König von Neapel und das Großherzogtum wurde direkt Napoleon Bonaparte unterstellt.

Nach den Befreiungskriegen wurde 1815 aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress das Rheinland und damit Ruppichteroth dem Königreich Preußen zugeordnet. Ruppichteroth wurde 1816 Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei, deren Verwaltung auch die eigenständige Gemeinde Winterscheid unterstand. Ebenfalls 1816 bildeten die Preußen den Kreis Uckerath, der bereits 1820 aufgelöst und dem Kreis Siegburg zugeordnet wurde.

1830 gab es in der Gemeinde Ruppichteroth 3.848 Einwohner, die Rittersitze Junkersaurenbach und Burg Herrnstein, jeweils drei Getreide- und Ölmühlen, eine Ziegelei, drei Kalkbrennerhütten und eine Eisenhütte, zwei Kaufläden, zwei Gasthöfe und 30 Schenken. Von den 17.500 Morgen Land waren aufgrund des hohen Holzverbrauches für die Hütten nur noch 33 Morgen Hochwald vorhanden, 5.000 Morgen Niederwald und 4.000 Morgen Heide. An landwirtschaftlicher Fläche fielen für Feldfrüchte 6.600 Morgen an, für Gemüsegärten 120 Morgen und für Obstanbau 22 Morgen. Daneben gab es noch 28 Morgen Teiche.

Ruppichteroth ist seit jeher land- und forstwirtschaftlich geprägt. Die Industrie fasste erst spät Fuß im Ort. Aus einem 1889 entstandenen Betrieb der Brüder Hugo und Otto Willach entwickelten sich zwei Betriebe, die im Bereich Schlösser und Beschläge weltweit führend sind.