Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge in Ruppichteroth

Das Gedenken an die Gräueltaten der NS Zeit wachzuhalten ist auch eine der wesentlichen Aufgaben im Bürgerverein Ruppichteroth. So hat der Verein mit einigen Aktivitäten in den zurückliegenden Jahren deutliche Zeichen gesetzt, um die  Verbundenheit speziell zu den jüdischen Einwohnern von Ruppichteroth aufzuzeigen.

Am 09. November 1980 zog, auf Initiative des damaligen ökumenischen Jugendkreises, erstmals ein Schweigemarsch zum jüdischen Friedhof an der Herchener Straße. Dies ist bis heute in jedem Jahr der Fall. Der Schweigemarsch findet statt auf Einladung der Kirchen und des Bürgervereins.

1999 folgte die Anbringung einer Bronzegedenktafel am Eingang des jüdischen Friedhofs in Ruppichteroth durch den BVR, in Anwesenheit von Michael Rubinstein, dem Geschäftsführer des Landesverbandes jüdischer Gemeinden im Rheinland.

Im Jahr 2000 wurde die Gründungsurkunde des “Ruppichterother Synagogenvereins” aus dem Besitz der Familie Seuthe, Marktstraße 10, an den Landesverband der jüdischen Gemeinden in NRW zurückgegeben.

Das BVR-Jahresheft 2007/2008 enthielt einen Beitrag von Karl Schröder unter dem Titel: „Die Juden in der Gemeinde Ruppichteroth und ihre Wohnstätten.“

BVR-Vorsitzende Karin Argendorf und Bürgermeister Mario Loskill vor der neuen Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge

In dieser Woche, am 08. Juli 2019, wurde nun durch den Bürgerverein eine Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge in der Wilhelmstraße angebracht.

Zwei BVR Mitglieder – Pastor Harry Hendriks und Studiendirektor Karl Schröder – haben sich zu Lebzeiten sehr intensiv mit der jüdischen Bevölkerung von Ruppichteroth auseinandergesetzt und diese immer wieder in Erinnerung gerufen.

Es ist auch ihr Verdienst, dass diese Tafel jetzt hier angebracht werden konnte. Immer wieder hat es Versuche gegeben, an der ehemaligen Synagoge eine Gedenktafel zu platzieren. Aber erst jetzt, durch den Ankauf des Gebäudes durch die Gemeinde Ruppichteroth, bot sich dazu die Möglichkeit. Umgehend gab Bürgermeister Mario Loskill grünes Licht, diese entwerfen und fertigen zu lassen und zu installieren.

Dafür ist der BVR sehr dankbar, und wir freuen uns sehr, unseren verstorbenen Mitgliedern Harry Hendriks und Karl Schröder diesen Wunsch posthum erfüllen zu können.

Unser Dank geht auch an Frau Dr. Claudia Maria Arndt, Kreisarchivdirektorin in Siegburg, sowie an Herrn Michael Rubinstein: Beide haben an der Textformulierung und Ausgestaltung dieser Tafel mitgewirkt.